Letzte Woche erreichte uns eine Anfrage einer Mutter, ob Cannabis für Jugendliche gefährlich sei. Sie machte sich Sorgen, dass ihr 15-jähriger Sohn regelmäßig Cannabis raucht. Ihr Arzt gab nur die Empfehlung: Gehen Sie lieber ein Bierchen mit ihm trinken.”
Gefährlichkeit von Alkohol im Vergleich zu Cannabis
Generell kann man sagen, dass Cannabis deutlich weniger gefährlich ist als Alkohol. An Cannabis ist in Deutschland unseres Wissens nach noch keiner gestorben. An Alkohol sterben ca. 74.000 Menschen pro Jahr und zudem werden noch viele Familien ins Elend gestürzt.
ABER! dies gilt für Erwachsene, die älter als 21 Jahre sind.
Cannabis für Jugendliche
Für einen 15 jährigen birgt Cannabis eine gewisse Gefahr. Zu häufig genommen, kann es auf die Entwicklung des Gehirns irreparablen, negativen Einfluss haben. Wir würden generell davon abraten vor dem 21. Lebensjahr Cannabis zu konsumieren. Wird es sporadisch genommen, mag es keinen großen Effekt auf die Gehirnentwicklung haben, aber sobald Regelmäßigkeit und übermäßiger Konsum entsteht, kann es sehr kritisch werden.
Alternative – Alkohol?
Die Empfehlung vom Arzt einfach mal ein Bierchen trinken zu gehen, ist nicht minder gefährlich, auch das kann abdriften in eine Sucht. Beim Alkohol können Sie das sicherlich besser entscheiden, ob es sich um einen Missbrauch handelt, beim Cannabis ist nicht unbedingt jedem die Erfahrung gegeben, wie eventuell mit Alkohol.
Beweggründe Cannabis zu rauchen
Erst einmal ist es wichtig zu wissen, ob Ihr Kind wirklich Cannabis nimmt und wie häufig? Ob eine Abhängigkeit besteht. Warum raucht es das Cannabis? Braucht er oder sie es zum Stressabbau? Raucht er einfach nur, um dazuzugehören? Raucht er, weil er dieses High Gefühl braucht?
Wenn Sie das Gefühl haben, dass es sich bereits um eine Sucht handelt ist Alkohol garantiert nicht die bessere Alternative.
Die einzige Ausnahme sehen wir bei medizinisch indizierter Notwendigkeit, z. B. epileptische Anfälle.
Empfehlung
Wir würden empfehlen zuerst einmal eine Suchtberatung zu kontaktieren, die Situation zu schildern und danach auf ihr Kind zuzugehen, um eventuell eine Veränderung seines Verhaltens herbeizuführen. Cannabis für Jugendliche ist einfach zu früh, da die Gehirnentwicklung noch im vollen Gange ist und bei ÜBERMÄSSIGEM Gebrauch zu irreparablen Schäden führen kann. Die Jugendpsychiatrien sind zu einem nicht unerheblichen Anteil mit Cannabissüchtigen belegt.
Bei einer THC Cannabissucht kann CBD Öl (paradoxerweise auch aus der Cannabispflanze) helfen, den Drang zu rauchen zu unterdrücken. Das spiegelt die Rolle vom CBD als Antagonist zum THC wider. Daher möchten eingefleischte Kiffer auch lieber nur Sorten rauchen, die reich an THC, aber niedrig an CBD sind.
Fazit Cannabis für Jugendliche
Beim Cannabiskonsum bei Erwachsenen sehen wir weniger ein Problem, kommt es jedoch zum Cannabis für Jugendliche, sieht die Situation schon ganz anders aus. Unsere Eingangsfrage “Ist es wirklich so gefährlich” würden wir eindeutig mit JA beantworten. Regelmäßiger und vor allem übermäßiger Cannabiskonsum führt bei jungen Gehirnen unter 21 Jahren zu dauerhaften, negativen Veränderungen. Antriebslosigkeit, geistige Retardierung, Psychosen, Wesensänderungen, um nur einige zu nennen.
Nur in sehr begründeten Ausnahmefällen, zur Behandlung schwerwiegender Krankheiten, sollte man es zuerst einmal mit CBD und evtl. auch THC probieren.
In allen anderen Fällen würden wir daher dringend empfehlen das Problem Cannabis für Jugendliche mit einer etablierten Suchtberatung zu besprechen und nach alternativen Lösungsansätzen zu suchen.
2 Antworten
der Arzt empfiehlt ein Bier, aber der junge Mann trinkt bis zu 3 Bier und einen Schnaps dazu. Der Arzt weiß es nicht und denkt es ist alles in Ordnung. Der Junge wird aber nicht kontrolliert und ist sehr agressiv.
Ich weiss jetzt nicht, ob ein Arzt ein Bier empfehlen sollte, aber manche Jugendlicheh fahren besser, wenn sie einen rauchen, als durch Alkohol agressiv zu werden.
Aber trotzdem in jungen Jahren Cannabis zu rauchen , lieber die Finger weg!
M. Burow